Lehrkräftemangel – Stand und Perspektiven

Lehrkräftemangel – Stand und Perspektiven
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13.03.2023
Prof. Dr. Kai Maaz vom DIPF war Gast in einer Diskussionsrunde des Deutschlandfunks.

In der Sendung „Kontrovers“ diskutierte DIPF-Wissenschaftler Maaz mit Christiane Gotte vom Bundeselternrat und Heinz-Peter Meidinger vom Deutschen Lehrerverband den derzeit bestehenden Lehrkräftemangel. Wie kommt er eigentlich zustande und warum existieren unterschiedliche Zahlen zu dessen Dimensionen? Was ist von einem Sondervermögen Bildung, um das Problem zu lösen, zu halten? Und wie sind die vor kurzem veröffentlichen Vorschläge der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK), um kurzfristig auf die aktuelle Problemlage reagieren zu können, zu beurteilen? Das waren nur drei Fragenbereiche, mit denen sich die Runde intensiv auseinandersetzte. 

Für Professor Maaz reichen schnelle zusätzliche Finanzinvestitionen nicht aus, da sich damit nicht unmittelbar neues Personal gewinnen ließe: „Ich möchte nicht dagegen sprechen, dass wir mehr Ressourcen für Bildung ausgeben, aber die Vorstellung, dass sich damit jetzt die Probleme lösen lassen, halte ich für nicht realistisch.“ Bei der Frage nach den Zahlen zum Lehrkräftebedarf verwies der Forscher darauf, dass einige Prognosen auf verschiedenen Annahmen basierten. Sie würden zum Beispiel unterschiedlich miteinberechnen, dass nicht alle Studierenden auf Lehramt das Studium auch beenden und damit künftig als Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Bezüglich der Empfehlungen der SWK, deren Mitglied Maaz ist, betonte er, dass diese nicht als Vorschläge zur verpflichtenden Umsetzung zu verstehen seien, sondern als denkbare Ansätzen, um dem akuten Mangel zu begegnen. Denn, so der Forscher: „Kurzfristig müssen wir mit den Ressourcen umgehen, die wir im System haben.“

Die gesamte Sendung des Deutschlandfunks zum Nachhören