Forschung, wissenschaftliche Infrastruktur und Transfer

Das DIPF erarbeitet, dokumentiert und vermittelt Wissen über Bildung – mit einer für Deutschland einzigartigen Kombination aus Forschung, Transfer und Infrastrukturen. Dabei bereitet das Institut Daten, Quellen und Instrumente für die empirische und die historische Bildungsforschung sowie die Erziehungswissenschaft auf und stellt sie im Sinne des Open Science-Ansatzes zur Verfügung. Es berät und unterstützt bei internationalen Kontakten und Kooperationen und fördert insbesondere auch Wissenschaftler*innen in Qualifizierungsphasen.

Interdisziplinarität und Kompetenzzentren

Das DIPF betreibt anspruchsvolle, international verankerte und interdisziplinär angelegte Forschung. Sie ist grundlagen- wie anwendungsorientiert. Die Forschungs- und Informationsinfrastrukturen des Instituts stellen auf digitalem Weg allen wissenschaftlichen, pädagogischen und bildungspolitischen Akteur*innen umfassende Informationen und Daten über Bildung bereit.

Das Zentrum für technologiebasiertes Assessment (TBA) entwickelt innovative technologiebasierte Verfahren zur Erfassung von Lernergebnissen und unterstützt Bildungsforschungseinrichtungen und -projekte bei deren Implementation. Das interdisziplinäre IDeA-Zentrum beschäftigt sich mit den individuellen Entwicklungsverläufen von Kindern, mit den Bildungskontexten, in denen sie lernen, sowie der Professionalisierung der Bildungspraktiker*innen, die sie dabei begleiten. Das Forschungsdatenzentrum (FDZ) Bildung ist Mitglied im Netzwerk Verbund Forschungsdaten Bildung und zentraler Teil der nationalen Dateninfrastruktur. Es archiviert Forschungsdaten und stellt diese für die Nachnutzung durch die Forschungsgemeinschaft bereit. Die Website bildungsgeschichte.de, ein Angebot der BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, ist eine Plattform für digitale Wissensressourcen zur Bildungsgeschichte. Forschende, die Bildung und Erziehung historisch untersuchen, werden darin unterstützt, digitale Quellen und Forschungsdaten zu finden, zu verwenden und zur Nachnutzung für andere bereitzustellen.

Darüber hinaus bündelt das Institut im Auftrag des Bundes und der Länder Angebote der Bildungsinformation. Mit seinen Bibliotheken, Bildungsportalen, Repositories und Archiven bietet das DIPF vielfältige Wissensressourcen für Wissenschaft und Bildungspraxis.

Internationalität und Vernetzung

Die Arbeit des DIPF erfolgt in weitreichenden nationalen wie internationalen Kooperationszusammenhängen. Zu seinen Partnereinrichtungen gehören zahlreiche Hochschulen wie die Goethe-Universität Frankfurt und die Humboldt-Universität zu Berlin, mit denen mehrere am Institut tätige Professor*innen gemeinsam berufen wurden.

Das DIPF forscht international vernetzt und entwickelt seine Forschungs- und Informationsinfrastrukturen in Zusammenarbeit mit internationalen Partner*innen stetig weiter. Auf nationaler Ebene vernetzt das DIPF durch die Koordination des Leibniz-Forschungsnetzwerks Bildungspotenziale (LERN) Forschende aus mehr als 20 Einrichtungen, um Expertisen in Bildungsfragen zu bündeln und bildungsbezogene Herausforderungen im Verbund zu lösen. Das Kolleg für interdisziplinäre Bildungsforschung (CIDER – College for Interdisciplinary Educational Research) trägt aktiv zum Aufbau eines internationalen Forschungsnetzwerks in der Bildungsforschung bei, indem es Wissenschaftler*innen in Qualifizierungsphasen insbesondere zu Beginn der Postdoc-Phase fördert.

Wissenschaftliche Schwerpunktthemen

Das Institut konzentriert sich aktuell auf folgende Themen:

  • Lehr-Lernqualität in Bildungseinrichtungen
  • strukturelle und institutionelle Rahmenbedingungen für Bildungsprozesse
  • soziale und historische Entwicklung von Bildung
  • Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Transformation des Lehrens und Lernens
  • Nutzbarkeit und Offenheit von Forschungs- und Informationsinfrastrukturen
  • Gestaltung von Transferprozessen und -produkten

Kontakt

Wenn Ihre Forschungsinteressen zum Themenportfolio des DIPF passen und Sie am Austausch mit unseren Wissenschaftler*innen interessiert sind, freuen wir uns, von Ihnen zu hören! Grundsätzlich sind Gastwissenschaftler*innen immer zu einem Forschungsaufenthalt am DIPF eingeladen. Wenn Sie sich für eine Karriere am DIPF interessieren, finden Sie auf der Seite Arbeiten am DIPF ausführliche Informationen.

DIPF aktuell

An dieser Stelle halten wir für Sie aktuelle Informationen aus dem Institut bereit Pressemitteilungen, Veranstaltungshinweise oder Kurzvorstellungen von Publikationen unserer Wissenschaftler*innen.


 

09.02.2023 Pressemitteilung

Mit Computerspielen zu besserem Klimaschutz

Ein neues, von der Europäischen Union gefördertes Projekt von wissenschaftlichen und privatwirtschaftlichen Partnerorganisationen untersucht, wie man Computerspiele dazu einsetzen kann, den Klimaschutz zu verbessern. Ziel ist, bei Bürger*innen das Bewusstsein für die entsprechenden Herausforderungen zu erhöhen und der Politik Informationen bereitzustellen, wie man Klimaschutz noch mehr an den Bedürfnissen der Gesellschaft ausrichten kann. Das internationale Projekt-Konsortium wird vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation koordiniert.
02.02.2023 Pressemitteilung

Kompetenzzentren für digitale Bildung: DIPF unterstützt Vernetzung und Transfer

In Deutschland werden derzeit vier „Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung“ aufgebaut. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert nun einen von der Universität Potsdam koordinierten länderübergreifenden Verbund, der die Kompetenzzentren bei ihrer Vernetzung und beim Transfer der Ergebnisse in die Bildungspraxis unterstützt. Das DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation ist eine der zwölf Partnereinrichtungen des Verbundes und wird vor allem seine Expertise im Bereich digitaler Infrastrukturen und Forschungssynthesen einbringen.
12.12.2022 Pressemitteilung

Möglichkeiten für das Lernen in der Zukunft spielerisch entdecken

In einem frei verfügbaren Onlinespiel können Interessierte jetzt Ideen kennenlernen, wie man das Lernen zukünftig weiterentwickeln könnte. Entstanden sind die Ideen und das Spiel im Projekt „enorM – Lernen von (ÜBER)MORGEN“ des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation. In dem BMBF-Projekt im Rahmen des „Wissenschaftsjahrs 2022 – Nachgefragt!“ haben sich Schüler*innen und Forschende in zahlreichen Formaten zum Beispiel über neue Unterrichtsfächer oder digitale Lernunterstützung ausgetauscht. Einen Eindruck vermittelt ein weiteres Angebot von enorM: Podcast-Interviews von Schüler*innen mit Wissenschaftler*innen.
07.09.2022 Pressemitteilung

Neue Qualifikationsprofessur erforscht die Rolle von Herkunft und Geschlecht für die Bildung

Der soziale und kulturelle Hintergrund sowie das Geschlecht üben einen starken Einfluss auf die Bildungschancen und Bildungswege von Kindern und Jugendlichen aus. Mit einer gemeinsamen Berufung stärken das DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation und die Goethe-Universität Frankfurt am Main die Forschung in diesem Feld: Die Qualifikationsprofessur für „Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Unterricht und Heterogenität" wurde jetzt mit Dr. Hanna Beißert besetzt.
05.09.2022 Pressemitteilung

Konzentriert, auf Entdeckungstour oder am Träumen – dem Leseverhalten bei digitalen Schulaufgaben auf der Spur

Kann man eine Lernsoftware so programmieren, dass sie erkennt, ob Schüler*innen einen Text verstehen? Eine Studie des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, des Zentrums für Internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB) und des Australian Council for Educational Research (ACER) liefert hierfür erste Hinweise. Die Forschenden haben anhand von Aufgaben aus der PISA-Studie spezifische Klickmuster identifiziert, die sich verschiedenen Verhaltensweisen beim Lesen zuordnen lassen. Beim digitalen Lernen könnten diese Verhaltensmuster helfen, Schüler*innen mit Verständnisproblemen zu identifizieren und sie daraufhin angemessen zu unterstützen.
28.06.2022 Medienbericht

Lehrkräftemangel, Bildungsungleichheit, Coronafolgen: der nationale Bildungsbericht in den Medien

Der aktuelle nationale Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2022“, der sich in seinem Schwerpunktkapitel dem Lehrpersonal widmet, hat ein breites Medienecho hervorgerufen. Vorgestellt worden ist der Bericht in einer Pressekonferenz am 23. Juni von KMK-Präsidentin Karin Prien, Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und dem Sprecher der Autor*innengruppe des Bildungsberichts, Prof. Dr. Kai Maaz. Der Lehrkräftemangel und die Bildungsungleichheit waren in der Medienberichterstattung die vorherrschenden Themen.