Neue Wege

Kai Maaz ist der Gesamtkoordinator des CHANCEN-Verbunds, in dem Forschende von 20 Institutionen die an dem Programm beteiligten Schulen sowie ihr Steuerungs- und Unterstützungssystem mit wissenschaftlicher Expertise begleiten. Martina Diedrich leitet das Governance-Zentrum innerhalb des Verbunds, das sich auf innovative Steuerungsansätze und Kooperationsformate konzentriert. Das von Bund und Ländern für zehn Jahre mit 20 Milliarden Euro geförderte Startchancen-Programm unterstützt systematisch 4000 Schulen in sozial herausfordernden Lagen und will so für mehr Chancengerechtigkeit sorgen.

In dem Blog-Interview macht Professor Maaz sogleich deutlich, dass das bundesweite Programm und seine wissenschaftliche Begleitung neue Wege einschlagen: „Dieses Programm ist das erste seit Jahrzehnten, das versucht, über die klassische Förderlogik einzelner Fächer hinauszudenken und das Bildungssystem insgesamt in den Blick zu nehmen. Das macht es so besonders – und so anspruchsvoll.“

Als Beispiel verweisen die beiden Wissenschaftler*innen darauf, wie der CHANCEN-Verbund ko-konstruktiv mit dem Steuerungs- und Unterstützungssystem der Schulen zusammenarbeitet. Das bedeutet, auf Augenhöhe in einen Verständigungs- und Entwicklungsprozess zu treten, um gemeinsam Bedarfe und Schritte zu identifizieren und diese nach wissenschaftlichen Standards zu konzipieren. Martina Diedrich betont: „Diese zyklische, partizipative Form von Wissenschaft ist im deutschen Bildungssystem in diesem Ausmaß bislang kaum umgesetzt worden – erst recht nicht in dieser Breite.“ 

Neben der konkreten Entwicklungsarbeit hofft Dr. Diedrich, dass von der Initiative grundlegende und zukunftsweisende Impulse ausgehen: „Ich würde mir wünschen, dass wir am Ende des Startchancen-Programms ein Stück näher an so einer Vision sind – an einer Verständigung darüber, was Schule in Deutschland leisten soll. Und worin die Bringschuld der Erwachsenen gegenüber den Kindern liegt.“ 

Das gesamte Interview mit Prof. Dr. Kai Maaz und Dr. Martina Diedrich im Blog von Jan-Martin Wiarda
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