Wissenschaftliche Begleitung und Forschung für das Startchancen-Programm

Im Forschungsverbund „Wissenschaftliche Begleitung und Forschung für das Startchancen-Programm“ begleiten und unterstützen Wissenschaftler*innen aus 19 Institutionen die Länder und den Bund evidenzbasiert und bedarfsgerecht dabei, das Startchancen-Programm umzusetzen.

Projektbeschreibung

Damit das Startchancen-Programm seine Ziele erreicht, will der Verbund die unterschiedlichen Wissensbestände und Handlungslogiken auf allen Ebenen des Bildungssystems aktivieren und Gelingensbedingungen sowie Beispiele guter Praxis identifizieren.

Auf individueller Ebene trägt der Verbund dazu bei, die Bildungs- und Teilhabemöglichkeiten von sozioökonomisch benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu verbessern: Ressourcenorientierte Diagnosematerialien, adaptive Materialien und diversitätssensible Konzepte zur Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung werden zusammengestellt sowie gemeinsam mit den Akteur*innen im System evidenzbasiert und bedarfsorientiert weiter- bzw. neu entwickelt.

Auf der institutionellen Ebene werden Schulen in struktureller Benachteiligung in ihrer datengestützten, leistungsförderlichen und diversitätssensiblen Schul- und Unterrichtentwicklung insbesondere in drei Dimensionen unterstützt: fachbezogen, überfachlich und in Bezug auf sozialraumbezogene, multiprofessionelle Organisationsentwicklung. Der Verbund bereitet in enger Abstimmung mit den Verantwortlichen in den Ländern Konzepte und Materialien auf, verzahnt diese miteinander und berät sowie unterstützt die von den Ländern initiierten Netzwerke (d.h. Multiplizierende mit Expertise in Schulentwicklung oder fachbezogener Unterrichtsentwicklung Mathematik/Sprache).

Auf der systemischen Ebene begleitet das Startchancen-Programm die Unterstützungssysteme und die Bildungsadministrationen in den Ländern dabei, verbindliche und konstruktive Kooperationsformate weiterzuentwickeln und umzusetzen. In enger Kooperation mit den zuständigen Instanzen von Bund und Ländern entwickelt der Verbund das Handlungswissen für eine wirksame, zunehmend stärkere Verzahnung aller Akteursebenen und schafft kohärente Strukturen.

Struktur des Verbunds

Die Struktur des Verbundes umfasst mit den Ländern kooperierende Kompetenzzentren (datengestützte Qualitätsentwicklung, überfachliches Lernen und Berufsorientierung, multiprofessionelle Schulentwicklung im Sozialraum, sprachliche Bildung, Mathematik), ein Leitungszentrum und sogenannte Transfer- und Transformations-Hubs. Diese kooperieren über regionale Leitungszentren mit den Ländern und dem Bund. In den Kompetenzzentren werden Konzepte und Materialien für Unterrichts- und Schulentwicklung sowie Netzwerkarbeit bedarfsorientiert zusammengestellt, weiter- oder neu entwickelt und mit bestehenden länderseitigen Maßnahmen verzahnt. Dazu werden pädagogische Kräfte begleitet und fortgebildet sowie Multiplizierende beraten, begleitet und weiterqualifiziert. Die in den Ländern unterschiedlichen institutionellen Bedingungen für diese Arbeit werden durch die Transfer- und Transformations-Hubs durch die Berücksichtigung vorhandener Potenziale und Bedarfe adressiert. Das Leitungszentrum ergänzt diese Begleitung, indem u.a. kontextspezifische Steuerungsprozesse gemeinsam reflektiert werden. Der Verbund wird gesteuert durch eine kollegiale Verbundleitung und eine Gesamtkoordination.

Grafik: Visionen des Verbunds

Projektziele

Das übergeordnete Ziel des Verbunds ist eine kohärente, wissenschaftliche Begleitung und Unterstützung des Startchancen-Programms für Schulen in struktureller Benachteiligung unter Berücksichtigung landesspezifischer Rahmenbedingungen. Der Verbund liefert damit in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Unterstützungssystemen der Länder (u.a. Schulträger und Kommunen, Schulaufsichten, Ministerien, ggf. involvierte Stiftungen usw.) wesentliche Impulse zu einer nachhaltigen und evidenzbasierten Entwicklung von Schule, Unterricht und Unterstützungssystem, um gemeinsam die Ziele des Startchancen-Programms zu realisieren.

Finanzierung

gefördert vom BMBF

Kooperationen

  • Humboldt-Universität zu Berlin (Prof. Dr. Uta Klusmann)
  • Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) – Wissenschaftliche Einrichtung der Länder an der Humboldt-Universität zu Berlin e.V. (Prof. Dr. Petra Stanat)
  • IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik Berlin (Prof. Dr. Susanne Prediger)
  • Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Gabriele Bellenberg)
  • Technische Universität Chemnitz (Prof. Dr. Michael Krelle)
  • Technische Universität Dortmund (Prof. Dr. Daniela Götze)
  • Universität Duisburg-Essen (Prof. Dr. Isabell van Ackeren-Mindl)
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. Nina Bremm)
  • Goethe-Universität Frankfurt (Prof. Dr. Charlotte Dignath)
  • Pädagogische Hochschule Freiburg (Prof. Dr. Frank Reinhold)
  • Universität Hamburg (Jun.-Prof. Dr. Kira Weber)
  • Universität zu Köln, Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache (Prof. Dr. Jörg Jost)
  • Universität Mannheim (Prof. Dr. Karina Karst)
  • Deutsches Jugendinstitut (Prof. Dr. Susanne Kuger)
  • Universität Münster (Prof. Dr. Marcus Nührenbörger)
  • Universität Osnabrück (Prof. Dr. Hedwig Gasteiger)
  • Universität Paderborn (Prof. Dr. Lena Wessel)
  • Universität Potsdam (Prof. Dr. Hanna Dumont, Prof. Dr. Dirk Richter)
  • Universität Siegen (Prof. Dr. Kathrin Racherbäumer)

Projektleitung

Dr. Alexandra Marx

Projektteam

Prof. Dr. Kai Maaz

Projektdaten

Status:
Laufendes Projekt
Schwerpunkt: Transfer und Transferforschung
Abteilung: Struktur und Steuerung des Bildungswesens
Bildungsbereich: Schule
Laufzeit:
10/2024 - 12/2034
Finanzierung:
Drittmittelprojekt
Kontakt: Dr. Alexandra Marx, Arbeitsbereichsleiterin